Jahresrückblick 2016

2016 und ich wurden keine Freunde. Es war ein Jahr der Aufs und Abs zwischen solala und richtig doof … damit liege ich zwar im 2016-Mainstream, allerdings war mein 2016 eher von meiner mentalen Krise geprägt, die Weltlage mit all ihren Krisen spielte dabei eigentlich keine Rolle. Immerhin gibt’s bei mir einen erkennbaren Aufwärtstrend, ich hoffe damit liege ich auch im Mainstream.

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Ein paar Bilder

Mentale Krise

Direkt Anfang des Jahres 2016 war ich irgendwie seltsam „erkältet“, erst mit Husten, Schnupfen, Halsweh. Danach aber sehr lange energielos und schlapp und ich hatte einen komischen Körpergeruch. Der Hypochonder in mir diagnostiziert natürlich sofort Pfeifersches Drüsenfieber usw., aber der im Frühjahr für ein Laufattest aufgesuchte Arzt konnte nichts (mehr) finden. Etwa zur gleichen Zeit war ich auch mental nicht mehr richtig belastbar. Der Hypochonder diagnostiziert, via neuseeländischen Selbsttest eine moderate Angststörung. Irgendwann ging die „Erkältung“ weg, aber mental wurde ich nicht robuster. Stress im Job, der bei der Transformation einer Entwicklungsabteilung zu agilen Software-Entwicklung einhergeht, macht die Situation nicht unbedingt einfacher. Mein übliches Laufen und Meditieren funktionierten plötzlich nicht mehr, ich musste/wollte mich dazu zwingen, nur so funktioniert das nicht … ich hatte keinen Spaß beim Laufen und keinen Flow beim Meditieren, vom restlichen Leben und meiner schlechten Laune ganz zu schweigen. Erst Mitte August kam langsam die Wende. Laufen macht wieder Spaß, wirklich richtig mental robust bin ich noch immer nicht, aber es geht deutlich aufwärts.

Fitter oder weniger fit?

Viel fitter, wie man nach einer Laufkrise vom Jahresanfang bis zum Herbst erwartete hätte. Trotzdem hat es nur zu einem DNF (did not finish) beim Moonrun 2016 nach 40 der 62 km gereicht. Die Wende der Laufkrise kam mit meinem Crewing beim Allgäu Panorama Ultra Trail 2016. So langsam werde ich fitter, wieder schlanker und träume von den Ultra Trails 2017. Erst mal den Grand Defi des Vosges, vielleicht den Chiemgauer 100, wohl wissend das die Chiemgauer Cut-Offs noch immer zu sportlich für mich sind.

Mehr Kohle oder weniger?

Trotz neuen Job als SCRUM Product Owner mit Feature Team hat sich am Gehalt nichts geändert … eigentlich bin/war ich froh darüber, denn bei Selbstzweifeln (mentale Krise und so) bedeutet mehr Geld auch mehr Anspruch an sich selbst.

Mehr ausgegeben oder weniger?

Keine größeren Ausgaben, selbst der vierwöchige Costa-Rica-Urlaub war nicht sehr teuer.

Mehr bewegt oder weniger?

Beruf – Eineinhalb Jahre arbeiten als SCRUM Product Owner, jetzt bin ich auch wirklich ein PO. Lustig, dass ich auch manchmal/öfters mit meiner SCRUM-Rollenbezeichnung PO — klingt „Pehh oh“ — anstatt Namen angesprochen werde und auch noch darauf höre.
Laufsport – Große Laufkrise den Großteils des Jahres. Laufen hat einfach kein Spaß gemacht und auch nicht den beruhigenden Effekt gebracht. Kurz & Knackig: Laufen war Sch…! Erst als ich als Supporter Teile des Allgäu Panorama Ultra Trail mitgelaufen bin, hat mir das Laufen wieder Spaß gemacht und die Laufkrise klingt immer mehr ab.
Bergsport – Nichts besonderes, eher alt bekannte Touren. Ich sollte 2017 mehr Tourenski gehen, nur der Schnee will noch nicht.
Boardsports – Hahaha, ich bin als Longboard-Hippster in offiziellen Werbe-Videos von KUKA verewigt.


Mein nächstes Umfeld –Fühlt sich wahrscheinlich noch mehr vernachlässigt als 2015.
Urlaub – Skifahren mit ohne Skifahren, Mailand, Rom, Berlin, Helsinki, Costa Rica und ein paar Berge.
Kochen – Nicht mehr ganz so streng vegan, wie letztes Jahr. Trotzdem versuche ich weiter vegan/vegetarisch zu kochen und Fleisch nur in guten (teuren) Restaurants zu essen.

Die hirnrissigsten Aktionen?

Helsinki – Den Weiße-Nächte-Trubel von St. Petersburg auch beim Juhannus in Helsinki zu erwarten. Laut Wikipedia: „Der Tag wird traditionell auf dem Land verbracht, die Städte sind ab dem Vorabend wie ausgestorben.“ und genauso ist es auch. Da kaum Finnen in Helsinki waren, Birgit und ich Birkenkränze getragen haben, sind wir auf mindestens 10000 Touri-Fotos als Orginal-Juhannus-Finnen abgebildet. Da uns sogar Finnen anfänglich für authentisch gehalten haben, sind wir in 2017 sicher auch in einigen Helsinki-Broschüren zu bewundern. I ❤ Helsinki

Petersdom – Im Heiligen Jahr betritt man den Petersdom in Rom durch eine Heilige Pforte. So weit so gut, aber will man durch die heilige Pforte auch wieder aus dem Dom heraus, dann stürzen sich bei diesem Versuch gleich mehrere Schweizer Gardisten auf einen.

Aggenstein  Etwas zu lange am Gipfel des Aggenstein verbracht und schon war das beim Aufstieg total einfache Schneefeld beim Abstieg aufgeweicht und unangenehm. Das nächste mal dann nicht mehr übers Schneefeld, sondern wie die meisten anderen (Schwarmintelligenz) über die Felsen kraxeln.

Die größte Überraschung?

KUKA ist von chinesischen Midea-Konzern für 4,1 Milliarden Euro gekauft worden.

Die teuerste Anschaffung?

Keine teuren Anschaffungen.

Das leckerste Essen & Trinken?

Ceviche de Coco im Sushi Green in Uvita und ein frisches Lachsbrötchen direkt im Hafen von Helsinki.

Neue Freunde?

Keine neuen Freunde, aber drei neue Ultra-Läufer kennengelernt.

Beziehungsstatus?

Glücklich in einer Beziehung.

Die besten Bücher?

Fixing Your Feet von John Vonhof hat mein Problem mit meinen Fußsohlen-Blasen beim Ultra-Trail-Laufen mehr oder weniger gelöst. Das Geheimnis sind Babyfüße zusammen mit Engo-Patches. Dazu gibt’s bald einen Extrablogbeitrag, versprochen.

Fifty Quick Ideas To Improve Your User Stories finde als SCRUM Product Owner super. Vielleicht lebe ich in meiner eignen Filter Bubble, den vieles was ich instinktiv schon gemacht habe, wird im Buch als der richtige Weg beschrieben 😉

Die besten Filme?

Zen for Nothing, ein Dokumentarfilm über das Leben im japanischen Zen-Kloster Antaiji. Im Sommer war das genau der richtige ruhige Film für mich. Wenn man sich die Website des Klosters Antaiji anschaut, kommt ganz ganz kurz der Wunsch dort zu leben, diesen verwirft man genauso schnell , aber spendet trotzdem dem Kloster etwas Geld   😉

Dr. Strange, ein Blockbuster mit tollen Bildern, mit etwas tibetanischer Esoterik angereichert und ausreichend selbstironisch, hat mir und meinen Kollegen einfach Spass gemacht.

Die beste Musik?

OK go – Upside Down & Inside Out

Das schönste Konzert?

Moses | Ein Mash-up Musical im Münchner Volkstheater

Neue Erkenntnisse?

Endlich habe ich ein Wundermittelchen gegen meine Blasen beim Ultra-Trail-Laufen gefunden. Dazu gibt’s bald einen Extrablogbeitrag, versprochen.

Gib mir das, das ist meins!

Erst wollte mir eine freche Helsinkier Raubmöwe mein tolles Lachsbrötchen  aus der Hand reißen. Dann in Costa Rica musste ich alltäglich einen Waschbären vertreiben, der unsere Früchte klauen wollte. Sein Blick sagte, „ich weiß doch, dass Ihr leckere Früchte habt, aber das sind meine! Die habt Ihr mir mitgebracht! Merkt Euch das!“

waschbaer

Positive Erinnerungen ganz durcheinander

Birkenkränze in Helsinki / Dreikönigskuchen mit Freunden / Papstaudienz / Rutschen im Ostpark / Moonrun Monte Verde / Rote Couch beim Brechtfestival / BB-8 fährt durchs Büro /  Dolen-Wetterorakel am Aggenstein / π-Day-Kuchen mit Kollegen / Rio Celeste / Staunen über den Bosco Verticale / Cinema & After-Work-Gin-Tonic / Supporter Allgäu Panorama Marathon / Kienholz: Five Car Stud / Pirrogen / Trüffel am Geburtstag / Whirlpool im Schneesturm / Evolve GT / Rote Aras / „Regensburger Spezial“ bei  Fräulein Grüneis / Waschbärenangriff / Geweckt von flötenden Tukanen / Löyly / Gummistiefel / Hochplatte / Imperial SilverKarhu / unfähige Muskelprotze auf SUBs / Weltuntergangsregen beim Firmenlauf / Bismarckbrückensonnenuntergang / Drohnen & Krokodile / Große Pokemon-Go-Serverkrise in Berlin / Pura Vida / Regenbogen bei Robert / Schwimmen im sommerwarmen Proviantbach / Friedensengel & Schnee-Engel / Rom Marathon von oben / Snowrun in St. Ulrich / Flussdurchquerungen / Nordbad mit schneebedeckten Alpen / patschnasse Geier / Longboarden in Helsinki / Vegane Semmelknödel nach der Skitour / Eis am Pantheon / Bremsen vor ist besser als Anhalten / Juhannus-Feuer / Abenteuerkatze bleibt im Fischrestaurant / Kommunistenkneipe in Mailand / Bachorgelkonzert for free / Italienische Hausmanskost / Langsame Überwindung der Laufkrise nach dem APUT / Romantisch bei der Temppeliaukio Kirkko / Pokemon Schlurp gefangen / Fisch ist wieder zuhause / Taiko-Trommeln / Granadilla / Ruta Alterna bei Bajos del Toro  / Die finnische Eisbrecherflotte / Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin / Kopfsprünge in Eisbach, Ostsee, Wasserfälle

Zum ersten Mal getan?

  • (Emotional) Support für einen Läufer beim Allgäu Panorama Ultra Trail geleistet. Und dabei wie durch ein Wunder meine Laufkrise überwunden.
  • In einem offenen Dschungel-Haus geschlafen und nachts mit Waschbären gekämpft

Nach langer Zeit wieder getan?

Wie ein Kind auf einer Rutsche im Westpark gerutscht, ganz klassisch mit Sand auf der Rutschbahn, um schneller (und dreckiger) zu werden.

Westpark (München) - Rutschbahnen

Dinge, auf die ich gut hätte verzichten mögen?

Harmoniesüchtig wie ich bin, fiel mir 2016 einerseits „Streiten müssen“ und andererseits „Schimpfen müssen“ im Job ziemlich schwer und zehrt sichtlich an meiner Kraft. Wenigstens konnte ich mich oft genug durchsetzen, das sich der ganze Ärger wenigstens gelohnt hat.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?

Diese Jahr keine große wichtige Sache, sondern eher kleiner bis mittlere, aber davon viele.

Das schönste Geschenk, das mir jemand gemacht hat?

Die Generalaudienz beim Papst im Heiligen Jahr von Birgit.

Der beste Spruch?

Did you have some wildlife?

Oh ja, unheimliche viele wilde Tiere in Costa Rica. Manche nervig frech, wie der Waschbär der unbedingt und immer wieder unseren Mülleimer plündern wollte. Viele beeindruckend, wie die roten Aras und auch die Krokodile. Das Tukan-Geflöte als morgendliche Weckmelodie war toll. Affen hangeln durch die Bäume und neben dem Hotel liegt der Kaiman. Ich bahnte mir die Sicht mit der Machete. Pura Vida!

 

May I take a photo from you? Please, I am from France!

Wenn man für französische Touristen wie ein echter Finne mit Birkenkranz an Juhannus aussieht, dann lässt man sie in dem Glauben.

Gute Taten?

Etwas Geld gespendet, durch die heilige Pforte im Petersdom geschritten und an einer Papstaudienz teilgenommen, eine Ultra Läuferin beim Allgäu Panorama Ultra Trail unterstützt und im Job versucht ein gutes Arbeitsklima zu schaffen … nur das Eigenlob braucht wieder ein paar Karma-Punkte auf.

In den Wald geschissen?

Nope, nicht dieses Jahr.

2016 war mit einem Wort …?

Solala.

Pläne für 2016?

Hoffnungsvoll und offen.

Ein Kommentar zu „Jahresrückblick 2016

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